ReDICo Summer Conference 2023

"Cosmopolitanism in a Postdigital, Postmigrant Europe, and Beyond?" @DigInterculture from 27 June - 7 July 2023; on Zoom and free of charge; registration possible until the day of the event

Summary

Description

Konferenz “Cosmopolitanism in a Postdigital, Postmigrant Europe, and Beyond” (online, 26. Juni – 7. Juli 2023)

Kosmopolitismus ist nach wie vor eine vielschichtige und zweckdienliche Idee. Er kann beispielsweise als philosophisches Konzept oder aber als theoretisches und auch empirisches Instrument zur Beschreibung und zum Verständnis unserer heutigen Gesellschaft, Kultur und Interkulturalität betrachtet werden. Die Kulturtheorien und empirische Forschungen sind nicht stehen geblieben und eine Reihe neuer Ideen bereichern das theoretische und empirische Inventar. Dazu gehören die Konzepte der Postdigitalität und Postmigration. Das „Post“ in diesen Begriffen bezeichnet nicht etwa das Ende (von Digitalität oder Migration), sondern die Transformation einer Gesellschaft, die untrennbar mit Digitalität und Migration verwoben ist. Cramer (2014:13, 17) sieht das „Post“ in Postdigitalität eher als eine „Fortsetzung“ als einen Bruch, als Indikator für den chaotischen Zustand von Medien, Kunst und Design nach ihrer Digitalisierung, der die Unterscheidung zwischen alten und neuen Medien aufhebt. In ähnlicher Weise impliziert der Begriff Postmigration, dass sich die Strukturen der Gesellschaft durch Migrationsprozesse grundlegend verändert haben (Foroutan 2019); vermeintlich klare Dichotomien von „Migrant:innen“/ „Einheimischen“ oder „Assimilierten“ /“Segregierten“ lösen sich auf, während etablierte Verteilungen von Ressourcen und Machtstrukturen zunehmend infrage gestellt und neu ausgehandelt werden. Dass eine (post)migrantische Gesellschaft fortwährend gestaltet wird und in Superdiversität mit kulturellen und sprachlichen Implikationen mündet (Blommaert / Rampton 2011), ist eine Tatsache, akzeptiert werden muss (Foroutan 2019). Die neuen theoretischen und empirischen postmigrantischen und postdigitalen Realitäten erfordern daher neue Perspektiven auf das Konzept des Kosmopolitismus und die damit verbundenen Vorstellungen wie beispielsweise den Europäismus. Diese Ideen sind, obwohl sehr gut auf europäische Gesellschaften und Lebenswelten anwendbar, nicht auf Europa beschränkt, sondern finden sich in einer Vielzahl von Kontexten wieder und können dort untersucht werden.

Auf der Konferenz befassen wir uns gemeinsam mit unserem Kooperationspartner der University of Limerick mit der Tatsache, dass wir mittlerweile längst in einer Realität leben, aus der Migration und Digitalisierung nicht mehr wegzudenken sind. Sie haben ihre Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Damit ändern sich auch unsere Gedanken und Perspektiven auf Kosmopolitismus. Wir freuen uns auf eine rege Diskussion. Unter anderem haben Prof. emer. Gerard Delanty (University of Sussex) und Prof. Naika Foroutan (DeZIM Berlin) ihre Teilnahme bereits zugesagt.

Die Online-Konferenz wird im Zeitraum zwischen dem 26. Juni und dem 7. Juli 2023 stattfinden.

Die Teilnahme ist gratis. Anmeldung per E-Mail an redico@uni-mainz.de

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