Erschöpfung

kuckuck. notizen zur alltagskultur, Ausgabe 1 (2022). Deadline: 15.09.2021

Summary

Description

/Erschöpfte Körper, erschöpfter Geist, erschöpfte Ressourcen und Materialien, erschöpftes Wissen, erschöpfte Geduld, erschöpfte Hoffnung, erschöpfte Zukunftsnarrative und politische Imaginationen./

Wir laden interessierte Autor_innen zu Beiträgen der nächsten kuckuck-Ausgabe zum Thema «Erschöpfung» ein.

Erschöpfung ist ein paradigmatischer Begriff unserer turbulenten und anstrengenden Zeit. Vieldeutig, antagonistisch und ambivalent eignet sich «Erschöpfung» als Kulturbegriff, um grundlegende Zustände und Facetten der Gegenwart zu erfassen, zu illustrieren und in ihrer bisweilen paradoxalen Komplexität greifbar zu machen.

Der Begriff zeigt Grenzen, Endlichkeit und Fragilität von Leben, Tun und Lebensbedingungen auf. Zugleich bezeichnet er mit seiner Bedeutungsdimension des Er-Schöpfens Schaffensprozesse komplexer Werke, die an der Ausschöpfung aller Möglichkeiten ansetzen. «Erschöpfung» impliziert Grenzerfahrungen und Grenzgeschehen, die zentral an die Fähigkeit zu Kreativität geknüpft sind. Die Schöpfungsgeschichte – die Schöpfung und Er-Schöpfung der Welt – als Erzählung allen Anfangs der Kultur scheint daher eng verknüpft mit ihrem Ende: dem Verbrauch der Welt, der Ausschöpfung aller Lebensressourcen.

Die Ausdeutung der Thematik zwischen Beginn und Endlichkeit von Kultur und Natur soll in den Händen der transdisziplinär aufgestellten Autor_innen und ihrer Kreativität liegen. Denkbar sind Themenbereiche, die Kunst, Ökologie, Ökonomie, Politik, Individuum und Alltag betreffen.

Wir wünschen uns Perspektivierungen, die den Unterschieden der Gesellschaftsordnungen dieser Welt ebenso Rechnung tragen wie den wachsenden sozialen Ungleichheiten. Reflexivität und genderrelative Auf-Sichten sind dabei wesentlich. Sie enthüllen politische Dimensionen des Begriffes «Erschöpfung» und werfen Fragen auf:

/Wer oder was definiert Erschöpfung? Wer spricht von Erschöpfung? Wer oder was ist erschöpft oder wird als erschöpft wahrgenommen?/

Wir freuen uns auf Abstracts, Ideen und Vorschläge für wissenschaftliche und/oder künstlerische Beiträge (etwa im Stil einer graphic novel) bis zum 15. September 2021 an folgende E-Mail-Adressen:

johanna.rolshoven@uni-graz.at, hanna.waeger@edu.uni-graz.at.

Informationen für Autor_innen wissenschaftlicher oder essayistischer Beiträge:
http://www.kuckucknotizen.at/kuckuck/index.php/vorschau_autorinnen/1-informationen_autorinnen.

Einsendeschluss für die Beiträge ist der 31. Januar 2022.

 

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