Zukunft leben oder überleben?

Einladung zum Auftaktworkshop des DFG-Projekts „Zukunft leben oder überleben? Zukunftslaboratorien als Möglichkeitsräume für ein gutes Leben jenseits der Gegenwartsgesellschaft“ des Instituts für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg

Zusammenfassung

Beschreibung

Zukunft ethnographieren?

Auftaktworkshop (Online) des DFG-Projekts „Zukunft leben oder überleben? Zukunftslaboratorien als Möglichkeitsräume für ein gutes Leben jenseits der Gegenwartsgesellschaft“ mit Felix Ringel (Durham Unviversity)

Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Universität Freiburg

7. & 8. Oktober 2021

Organisation: Prof. Dr. Markus Tauschek, Dr. Julian Genner, Ina Kuhn M.A.

 

Zukunft ist in den letzten Jahren vermehrt Thema kulturanthropologischer Forschung geworden (Hänel et al. 2021). Mit dem verstärkten kulturwissenschaftlichen Interesse gehen zwei konzeptuelle Verschiebungen einher. Erstens werden Zukunftsvorstellungen nicht mehr primär als Erzeugnisse oder Spiegelbilder der Gegenwart konzipiert (Appadurai 2013), sondern auf ihre konstitutive Rolle für das Erleben der Gegenwart hin befragt (Bryant/Knight 2019, Ringel 2016, Pink/Salazar 2017). Zweitens richtet sich die analytische Aufmerksamkeit weniger auf fertige Zukunftsvorstellungen, sondern auf vielfältige Praktiken, mit denen Menschen einerseits Zukünfte kreieren und sich andererseits an diesen Zukünften orientieren (Reckwitz 2016, Bryant/Knight 2019).
Dabei bleibt offen, wie diese konzeptuellen Neuerungen für die Erhebung und die Analyse ethnographischer Daten fruchtbar gemacht werden können. Ziel des Workshops ist, die analytischen Potenziale von zukunftsanthropologischen Zugängen für die ethnographische Forschung gemeinsam mit Felix Ringel (Durham University)  auszuloten.

Der Workshop versteht sich als Veranstaltung, um eigenes «work in progress» vorzustellen. Wir laden Beiträge ein, die die Interpretation ethnographischen Materials oder analytische Überlegungen zur ethnographischen Zukunftsforschung in den Mittelpunkt stellen. Für den Workshop wünschen wir uns keine reinen Projektpräsentationen. Vielmehr geht es darum, Auszüge aus der eigenen Arbeit oder dem eigenen ethnografischen Material vorab an alle Teilnehmer:innen zu verschicken und zur Diskussion zu stellen. Der Workshop findet digital statt. Um einen intensiveren Austausch der Teilnehmer:innen zu ermöglichen, ist die Platzzahl begrenzt.

Wir bitten Interessierte, ein knappes Motivationsschreiben (1 Seite) und ein kurzes CV in einer PDF-Datei bis zum 31.03.2021 an Ina Kuhn (ina.kuhn[at]kaee.uni-freiburg.de) zu schicken. Wir informieren die Einsender:innen bis Ende April über ihre mögliche Teilnahme.

Für Rückfragen zum Workshop stehen Julian Genner (julian.genner[at]kaee.uni-freiburg.de) und Ina Kuhn (ina.kuhn[at]kaee.uni-freiburg.de) gerne zur Verfügung.

 

Literatur:
Appadurai (2013). The Future as Cultural Fact: Essays on the Global Condition. NewYork.
Bryant, Rebecca/Knight Daniel M. (2019): The Anthropology of the Future. Cambridge/ New York.
Hänel, Dagmar et al. (Hg.) (2021): Planen. Hoffen. Befürchten. Zur Gegenwart der Zukunft im Alltag. Münster.
Pink, Sarah/Salazar, Juan Francisco (Hg.) (2017): Anthropologies and Futures: Researching Emerging and Uncertain Worlds. London u. a.
Reckwitz, Andreas (2016): Zukunftspraktiken. Die Zeitlichkeit des Sozialen und die Krise der modernen Rationalisierung der Zukunft. In: ders.: Kreativität und soziale Praxis. Studien zur Sozial- und Gesellschaftstheorie. Bielefeld, S. 115–135.
Ringel, Felix (2016): Can Time be Tricked? – A Theoretical Introduction. In: Cambridge Journal of Anthropology 34 (1), S. 22–31.

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Ina Kuhn

ina.kuhn[ at ]kaee.uni-freiburg.de

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Ina Kuhn

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