Netzwerk für nachhaltige Forschungsstrukturen im Bereich koloniale Kontexte gegründet

DFG-Rundgespräch zur Kooperation im Bereich von Infrastruktur- und Provenienzforschungsprojekten zu Sammlungen und Beständen aus der Kolonialzeit hat virtuell stattgefunden. Ca. 40 Teilnehmende verständigen sich auf Netzwerkbildung, FID SKA und FID Afrikastudien eingebunden. Folgetermin für den Februar 2021 geplant.

Akteur*innen aus rund 30 kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen und Arbeitsgruppen haben am Montag, 23. November 2020, eine Kooperation für den Aufbau nachhaltiger Forschungsstrukturen zur Bearbeitung von Sammlungen und Beständen aus kolonialen Kontexten ins Leben gerufen.

Bei einem DFG-Rundgespräch, organisiert von der Arbeitsgruppe Koloniale Provenienzen des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V., dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, den Fachinformationsdiensten Afrikastudien und Sozial- und Kulturanthropologie sowie der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland an der Humboldt-Universität Berlin, hatten die Teilnehmer*innen zuvor einen Tag lang gemeinsame Strategien diskutiert. Dabei wurden Synergieeffekte und Möglichkeiten für den Zugang zu Daten sowie für gemeinsame Folgeschritte erörtert. Hauptanliegen war es, Akteur*innen ins Gespräch miteinander zu bringen, die digitale Zugänge zu relevanten Forschungsdaten zur Kolonialzeit benötigen oder schaffen bzw. nachhaltig gewährleisten. Außerdem will man zur besseren Koordination und Vernetzung von Projekten in den verschiedenen fachlichen wie institutionellen Feldern beitragen und Bedarfe der Akteur*innen  ermitteln.

Über alle fachlichen und institutionellen Grenzen hinweg wurden als wichtigste Herausforderungen diskutiert, wie Insellösungen vermieden werden können, Nachhaltigkeit verbessert und ein respektvoller Umgang mit sensiblen Daten bei gleichzeitiger Transparenz gewährleistet werden kann. Darüber hinaus sind es wichtige Anliegen, sich über Standards zu verständigen und internationale Kooperationen besser in der Projektplanung zu verankern. Bei einem Folgetreffen im Februar 2021 sollen weitere konkrete Schritte besprochen werden: die Gründung einer Arbeitsgruppe zur Beschäftigung mit Thesauri und normierten Daten, die Vorbereitung eines Workshops mit Modellcharakter für internationale Zusammenarbeit sowie die Verstetigung des Netzwerkes.

Unter den Teilnehmer*innen des Gesprächs waren neben Mitgliedern der einladenden Arbeitsgruppen und Institutionen auch Vertreter*innen von Bibliotheken, Archiven, Museen und Sammlungen, Forschungsförderungs- und -infrastrukturinstitutionen, sowie Provenienzforscher:innen und Wissenschaftler*innen u.a. Wissenschaftler*innen aus Sozial- und Kulturanthropologie, Geschichts-, Politik- und Kunstwissenschaft, die sich mit Expert*innen für Digitalisierung in Wissenschaft und Kultur austauschten.

Kontakt

 

Matthias Harbeck

matthias.harbeck[ at ]ub.hu-berlin.de