Zusammenfassung
- Was Workshop — Workshop
- Wann 11.10.2023 from to (Europe/Berlin / UTC200)
- Wo Online
- Anmeldung bei Dr. Julia Zenker
- Anmeldung bis 30.09.2023
- Termin herunterladen iCal Datei herunterladen
Beschreibung
Erwerbung, Erschließung und Bereitstellung problematischer Inhalte: Zum Umgang mit Rassismus, Kolonialismus und Extremismus in den Fachinformationsdiensten
Online-Workshop und VDB-Fortbildung am 11.10.23
veranstaltet von den Fachinformationsdiensten Geschichtswissenschaft, Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa, Sozial- und Kulturanthropologie sowie der UAG Sacherschließung der AG FID, in Kooperation mit der VDB-Fachreferatskommission
Die Fachinformationsdienste (FID) widmen sich der Versorgung ihrer Fächer mit Informationsressourcen. Das kann den klassischen Erwerb von Printmedien, die Bereitstellung von lizenzierten Online-Ressourcen oder die Erstellung von “eigenen” elektronischen Angeboten durch Retrodigitalisierung und Open-Access-Publikationsdienste beinhalten. Fast alle FID bemühen sich dabei um einen möglichst umfassenden Nachweis fachlich relevanter Ressourcen in spezifischen Nachweisinstrumenten (Katalogen, Suchmaschinen, Bibliographien, etc.) und streben eine möglichst tiefe fachlich und thematisch adäquate Erschließung an – teils mit Universalvokabularen (GND), teils mit eigens angepassten fachlichen Thesauri.
Die Ausrichtung der FID auf Spezialbedarfe der Fächer wirft immer wieder Fragen nach dem Umgang mit herausfordernden Materialien auf, die im Kontext aktueller wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Debatten und mit Blick auf die wachsende Bedeutung digitaler Formate ganz neu gestellt werden müssen. Aufgrund ihrer fachspezifischen Expertise sind FID-Bibliotheken häufig Anlaufstelle für Wissenschaftler*innen sowie Bibliotheken, Archive und Sammlungen hinsichtlich des Umgangs mit ethisch problematischen, aber forschungsrelevanten Quellen-, Literatur und Datenbeständen. Dies betrifft erstens die Frage nach der Digitalisierung, Bereitstellung und Kontextualisierung fragwürdiger Bilder oder Texte aus vergangenen Zeiten, die durch antisemitisches, rassistisches oder kolonialistisches Gedankengut geprägt sind, aber zugleich relevante Quellen für die Forschung darstellen. Das gilt zweitens auch für die Anschaffung und Form der Bereitstellung aktueller Werke umstrittener Autor*innen und damit verbunden, die Definition dessen, was als extremistisch zu verstehen ist. Drittens schlägt sich die Thematik in Diskussionen über Ansetzungsformen und Begrifflichkeiten in der kooperativ gepflegten Gemeinsamen Normdatei (GND), in fachlichen Thesauri sowie anderen Erschließungsinstrumenten nieder.
Der Workshop will Beispiele aus der Arbeit der FID und ihrer Auseinandersetzung mit Materialien mit rassistischen, kolonialistischen oder anderweitig extremistischen Inhalten in einem offenen Forum und unter Einbindung weiterer Akteur*innen thematisieren. Ziel ist es, verschiedene Problemstellungen und Lösungsansätze vorzustellen und mit der breiteren Bibliothekscommunity in den Austausch über weitere Problemfelder zu treten sowie Strategien und (soweit möglich) kooperative Ansätze zu initiieren bzw. weiterzuführen. Angesprochen sind aber auch Kolleg*innen aus anderen Gedächtniseinrichtungen oder Forschende, die sich in ihrer Arbeit und ihren Projekten mit ähnlichen Fragen auseinandersetzen.
Der Workshop findet in Kooperation mit der VDB-Fachreferatskommission statt und ist somit eine vom VDB anerkannte Fortbildungsveranstaltung, für die Sie bei Teilnahme auf Wunsch eine Fortbildungsbescheinigung erhalten können.
Bitte melden Sie sich bei Interesse bis zum 30.9. unter folgender Adresse und unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Institution bei julia.zenker(at)ub.hu-berlin.de an.
Den Link erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung zeitnah vor dem Workshop.
Programm der Veranstaltung
1. Block: Erwerbung
2. Block: Erschließung
Pause (10 Min)
3. Block: Digitalisierung
Ende: 12.00 Uhr