Zusammenfassung
- Was Call For Papers — CfP: Sammelband
- Wann to (Europe/Berlin / UTC100)
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Beschreibung
Call for Papers: Sammelband „Vergnügen und Verbrechen. Narrationen, Imaginationen, Figurationen“, Frist: 31.12.2024
Vergnügen und Verbrechen. Narrationen, Imaginationen, Figurationen
Die Auseinandersetzung der Verbindung von Vergnügen und Verbrechen öffnet ein spannendes Feld an Interdependenzen, in dem sich gesellschaftliche Normen, soziale Praktiken und menschliche Lebensweisen verschränken. Das Besondere dieser Forschungsfrage ist, dass sich durch eine analytische Auseinandersetzung mit konkreten Beispielen, nicht nur der Umgang mit eben diesen aufzeigen lässt, sondern auch soziale Strukturen, Konflikte und Dynamiken sichtbar werden, die bei einer flüchtigen und oberflächlichen Betrachtung aufgrund des Sensationellen und Spektakulären leicht aus dem Blick geraten. Das Ziel des hier vorgestellten Publikationsprojektes, das im Herbst 2025 im Büchner Verlag Marburg erscheinen soll, ist, diese komplexen Zusammenhänge zwischen Vergnügen und Verbrechen aus und mit unterschiedlichen disziplinären Perspektiven zu erkunden.
Ausgehend von der Frage, in welchem Verhältnis Vergnügen und Verbrechen zueinander stehen oder sich aufeinander beziehen, konnten mehrere Themenfelder identifiziert werden, die durch die Schwerpunktsetzungen auf Narrationen, Imaginationen und Figurationen eine Rahmung erhalten.
So ergibt sich eine historische Perspektive – die bis in die Gegenwart hineinreicht – darauf, welche Akteur:innen, Räume und Ereignisse erinnert, erzählt und inszeniert werden, wie beispielsweise Moritatensänger:innen auf Jahrmärkten oder Skandalgeschichten von ‚Ganov:innenbällen‘ und ‚Verbrecher:innenkeller‘ in Großstädten.
Gleichzeitig gehören dazu aber auch aktuelle Phänomene im öffentlichen Raum, wie illegale Autorennen oder verabredete körperliche Auseinandersetzungen, die die Grenzen des Erlaubten nicht nur austesten, sondern überschreiten. Es sind aber auch Ökonomisierungsprozesse identifizierbar wie touristische Sex&Crime-Angebote und Krimi-Touren im urbanen Raum, die Interessierte an die Schauplätze führen, an denen Verbrechen stattfanden und eine Schau- und Sensationslust bedienen. Nicht zuletzt lassen sich weitere Praktiken und Prozesse beobachten, beispielsweise die Ausgehverbote zur Zeit des Corona-Lockdowns oder mit welchen rechtlichen und polizeilichen Maßnahmen in Vergnügungsvierteln der (organisierten) Kriminalität entgegengewirkt wird, um die soziale Ordnung und Sicherheit (wieder)herzustellen.
Daran schließt die Auseinandersetzung mit medialen Diskursen und Praktiken (in) der Populärkultur (Literatur, Musik, Filme/Serien) an, in der seit einigen Jahren das Genre True Crime und des Dark Tourism boomt. Dazu gehören aber auch fiktionale Kriminalfälle, wie man sie aus dem freitäglichen oder sonntäglichen Krimis oder aus Detektivromanen kennt. Und nicht zuletzt spielen ästhetisch-künstlerische Repräsentationsformen und Bearbeitungen in der Kunst eine Rolle, wenn man etwa an Baudelaires „Les Fleurs du Mal“ oder auch de Sades „Justine oder das Unglück der Tugend“ denkt.
Die Beschäftigung mit dem Themenkomplex „Vergnügen und Verbrechen“ berührt moralische, politische, psychologische, soziologische, kriminologische, medien-, literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche, aber auch philosophische Fragen, die für einen analytischen Umgang und ein Verstehen der Relationen zwischen und den Dynamiken von Vergnügen und Verbrechen notwendig erscheinen.
Wir freuen uns über Einreichungen und Themenvorschläge und laden interessierte Wissenschaftler:innen dazu ein, sich dem Komplex „Vergnügen und Verbrechen“ theoretisch-konzeptionell, methodisch oder quellenorientiert/empirisch anzunähern. Das Abstract mit einer biografischen Notiz kann bis zu einer Normseite umfassen und sollte bis zum 31.12.2024 digital an das Institut für Theoriekultur geschickt werden (cfp[ at ]institut-theoriekultur.de).
Die Auswahl wird vom Team des Instituts für Theoriekultur gemeinsam mit dem Projektteam des Büchner-Verlags getroffen. Erscheinen wird das Buch in der Schriftenreihe des Instituts für Theoriekultur "Archäologie des Vergnügens“ beim Marburger Büchner-Verlag.
Über das „Institut für Theoriekultur“
Das Institut für Theoriekultur ist ein Forschungsnetzwerk, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Phänomene der Alltagskultur wissenschaftlich zu beforschen. Seit 2001 widmet sich das Institut dieser Tätigkeit und hat dabei eine Reihe von Publikationen veröffentlicht, die häufig ein breites Medienecho nach sich gezogen haben, da die Arbeiten immer originell und dabei gleichermaßen solide bearbeitet sind. Seit der Gründung bemüht sich das Institut auch regelmäßig non-profit Projekte wie das aktuelle zu initiieren und zu realisieren.
Kontakt
Institut für Theoriekultur
Alte Straße 19
79249 Merzhausen
Tel.: 0157/ 82260601
Mail: kontakt[ at ]institut-theoriekultur.de
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Über den „Büchner Verlag“
Büchner ist ein genossenschaftlich organisierter Sach- und Fachbuchverlag. Der thematische Schwerpunkt liegt auf kritischen und innovativen Arbeiten aus den Feldern Politik und Gesellschaft, Medien und Kultur, Soziales sowie Literatur und Sprache.
Kontakt
Zeitplan
31.12.24: Deadline für die Abgabe des Abstracts
Bis 15.01.25: Rückmeldung zu den Einsendungen und Versand der Stylesheets
15.01. – 30.04.25: Verfassen der Beiträge durch die Autor:innen
01.05. – 30.05.25: Redigieren und Lektorat
Bis 01.06.25: Versand der redigierten Beiträge an die Autor:innen
01.06. – 30.06.25: Kommentar zu den redigierten Beiträgen durch die Autor:innen und Fertigstellung des Manuskripts
01.07. – 31.07.25: Druckfahne und Schlusskorrektur
01.08.2025: Druck
Oktober 2025: Voraussichtlicher Erscheinungstermin
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