Call for Contributions

Für das Ethnosymposium 2022 "Wahrheit(en). Lebenswelten. Realitäten. Seeing like an Anthropologist" vom 16. bis 18. September in Berlin können Studierende noch bis 01. August 2022 Abstracts für Beiträge einreichen. @Ethnosymposium1

Zusammenfassung

Beschreibung

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Call for Contributions

Wir freuen uns, euch am 16.,17. und 18. September nach Berlin zum 17. Ethnosymposium einzuladen. Die Konferenz von Studierenden ethnologischer und anthropologischer Fächer steht unter dem Titel “Wahrheit(en). Lebenswelten. Realitäten. Seeing like an Anthropologist”. Zu diesen Schlagwörtern wollen wir uns ein Wochenende lang über anthropologische und ethnologische Perspektiven austauschen. Jetzt seid ihr gefragt, das Programm mit euren Interessen und Beiträgen zu füllen! Welche Themen interessieren euch? Welche Diskussionen aus euren Seminaren lassen euch nicht mehr los? Worüber würdet ihr gerne eure Abschlussarbeit schreiben?

Anthropolog*innen und Ethnolog*innen versuchen unterschiedliche Deutungen und Positionen von Lebenswelten, Realitäten und Wahrheiten sichtbar zu machen. In den nachfolgenden Abschnitten möchten wir versuchen, euch Denkanstöße zu möglichen Fragen oder Forschungsfeldern zu geben.

Lebenswelten können auf verschiedenste Weise erfahren und als sinnhaft verstanden werden. Dies wurde spätestens mit dem ontological turn in der Anthropologie diskutiert. Doch diese Lebenswelten werden nicht nur von menschlichen sondern auch von nicht-menschlichen Akteur*innen beeinflusst. Wie kann die Anthropologie den Menschen in seiner Beziehung zu nicht-menschlichen Akteuren verstehen? Wie wird diese Beziehung durch die Wahrheiten des Menschen beeinflusst? Inwiefern können wir zum Beispiel die Lebenswelt einer Berliner Füchsin verstehen, ohne unsere eigene auf sie zu projizieren?

Wenn von gefühlten Wahrheiten gesprochen wird, geht man davon aus, dass Argumentationen von Emotionen geleitet werden. Gleichzeitig lösen Wahrheiten, mit denen wir konfrontiert werden, auch Gefühle in uns aus. Besonders in Krisenzeiten (Krieg, Pandemie, Klimakrise) lässt sich beobachten, dass Wahrheitsansprüche miteinander konkurrieren und allgemeingültige Fakten in Frage gestellt werden. Wie können Emotionen dazu beitragen, dass eine bestimmte Lebenswelt als wahr empfunden wird? Was bedingt die Anziehungskraft von Wahrheiten, um die herum sich Gruppierungen bilden? Wie können wir bei der Forschung mit eigenen Wahrheitsansprüchen umgehen, wenn sie nicht von unseren Mitforschenden geteilt werden?

Die fortschreitende digitale Globalisierung ermöglicht es, sich täglich einer Vielzahl von Interaktionen zu stellen. Thematische Diskussionen mit Internettrollen, virtuelle Spaziergänge im Metavers, die digitale Beantragung des neuen Reisepasses und Protestaktionen über Tiktok zeigen, dass die digitale Infrastruktur einen großen Teil zur Realitätsbildung vieler Menschen beiträgt. Diese Interaktionen unterliegen Restriktionen wie zum Beispiel der künstlichen Intelligenz, neoliberalen Logiken oder auch autoritären Regimen. Welche Wahrheiten werden durch die Anonymität des Internets sichtbar und welche bleiben verdeckt? Wie verändern sich Lebenswelten durch digitale Technologien? Bis zu welchem Grad ist ethnologisches Forschen online möglich und welche Herausforderungen bringt es mit sich?

Wir sind gespannt auf eure Einreichungen zu Vorträgen, Diskussionsrunden, Workshops, Filmscreenings, Fotoreihen und anderen kreativen Formaten. Diesen könnt ihr bis zum 01.08.2022 bei uns per Onlineformular mit einem Abstract von max. 500 Wörtern einreichen. Ihr könnt euch allein oder als Gruppe bei uns anmelden. Um den Mitwirkenden den Aufwand zu erleichtern, vergeben wir Pauschalerstattungen von 50,00 € pro Person. Vom Tagungsbeitrag seid ihr dann befreit. Die Möglichkeit, einen hybride Veranstaltung abzuhalten, besteht.

Hier geht es zur Einreichung:
https://www.ethnosymposium.de/cfc/

Bei offenen Fragen oder Problemen:
cfc(at)ethnosymposium.de

Kontakt

Nähere Informationen

cfc[ at ]ethnosymposium.de