Wissenschaftliche Mitarbeiter*innenstellen

Das Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa EZIRE an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg EZIRE sucht, vorbehaltlich der Mittelzusage, für ein Projekt, das unter der Leitung von Dr. Hatem Elliesie steht, zum 15. Juli 2020 zwei Wiss. Mitarbeiter/innen für die Mitarbeit an einem Forschungsprojekt zu subkulturellen, identitätsstiftenden Praktiken in Türsteher-, Kampfsport-, Rapper- und Shisha Bar Szenen von Mitgliedern großfamiliärer Strukturen arabischer Provenienzen

Zusammenfassung

Beschreibung

Das Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa EZIRE an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist eines der führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der multidisziplinären Forschung zum Islam und zu muslimischem Leben in Europa.

Ihre Aufgabe
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt ist Teil einer größeren, bundesweit ausgelegten Verbundforschung. Das Teilprojekt wird dabei großfamiliären Binnenperspektiven von in Deutschland lebenden Personengruppen arabischer Provenienzen untersuchen. Dabei sollen in concreto subkulturelle, identitätsstiftende Praktiken beispielsweise in Türsteher-, Kampfsport-, Rapper-, Shisha Bar Szenen etc. unter die Lupe genommen werden. Diese Aufzählung von spezifischen Szenen-felder sind nicht abschließend zu verstehen. Es können auch weitere soziale Felder bearbeitet werden, soweit sie sich in den übergeordneten Forschungsansatz eingliedern lassen. Maßgeblich ist demnach für alle Einzelprojektvorhaben auch, dass basierend auf der intensiven Erforschung der Spezifika von einem oder zwei sozialen Feldern die subkulturellen, identitätsstiftenden Praktiken im Lichte wechselseitigen Bezügen zwischen Mitgliedern der o.g. Großfamilien und ihren unterschiedlichen sozialen Umfeldern, insbesondere zu Teilen der Mehrheitsgesellschaft methodisch adäquat in den Blick genommen und fachwissenschaftlich fundiert ausgewertet werden. Bei den Untersuchungen soll ein Augenmerk auf Handlungsgebaren und Denkweisen der Akteure und agencies bezogen auf Konzepte wie legal, illegal, gewalttätig, friedenstiftend, etc. gelegt werden. Im anvisierten Fallstudiengebiet Bremen sollen hierzu die exemplarisch ausgewählte Szenenfelder darauf untersucht werden, welche performativen Ausdrucksformen sich Akteure in der Kommunikation in und mit ihrer Umwelt sowie innerhalb ihrer Generation und darüber hinaus zu eigen machen. Milieuspezifische Selbstdarstellungen und damit einhergehenden Selbstwahrnehmungsmuster spielen dabei eine zentrale Rolle. Diese dürften als Indikatoren für die zu erforschenden individuellen und kollektiven, zuweilen konfliktträchtigen und kapitalistischen (Verwertungs-)Strukturen in Randbereichen des öffentlichen Raumes dienen. Ziel der Grundalgenforschung ist es, Nischenbereiche gesellschaftlicher Lebensbereiche zu identifizieren, in ihrer Tiefenstruktur nachzugehen und in ihren Codierungen zu verstehen, um damit einhergehend legale, halblegale und illegale, gewalttätige und gewaltfreie Interaktionsräumen aufzufächern

Ihr Profil

  • möglichst hervorragender MA-Abschluss (oder Äquivalent) in Ethnologie, Sozialwissenschaften, Kriminologie oder eines einschlägigen orientwissenschaftlichen Studiums
  • nachgewiesene Kenntnisse bzw. Erfahrung mit Methoden empirischer Sozialforschung/Ethno-graphie, wobei erste Feldforschungserfahrungen wünschenswert wären
  • Kenntnisse und/oder Vertrautheit mit den Umgangsformen dem/der zu bearbeitenden sozialen Feld/er wie den Kampfsport-, Rapper-, Türsteher.-, Shisha Bar Szenen etc.
  • sehr sicherer Umgang mit der deutschen, arabischen und englischen Sprache in Wort und Schrift, die es erlauben, mit den Zielgruppen multilingual zu kommunizieren und Transkriptionen zu erstellen (insb. auf Deutsch und Arabisch)
  • Ergänzende Kommunikationsfähigkeiten in Kurdisch und Türkisch wären wünschenswert, werden aber nicht vorausgesetzt
  • Teamfähigkeit, projektorientierte Arbeitseinstellung sowie ein ausgeprägter hoher Grad an inter-kultureller und sozialer Kompetenz
  • Bereitschaft zu Dienstreisen und intensiven, längeren Feldforschungen in Bremen (ggf. auch in anderen Bundesländern)

Unser Angebot
Es handelt sich um auf drei Jahre befristete Stellen, bei denen die Fertigstellung einer projektbezogenen Qualifikationsarbeit (Dissertation) erwartet wird. Die mit der Felfdorschung verbundenen Kosten werden übernommen. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist bemüht, mehr schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Bewerbungen Schwerbehinderter sind ausdrücklich erwünscht. Ferner will die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg den Anteil von Frauen in den Bereichen erhöhen, in denen sie unterrepräsentiert sind. Frauen werden deshalb ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben.

Kontakt
Bewerberinnen und Bewerber werden gebeten, folgende Unterlagen einzureichen:

  • Motivationsschreiben; auf ggfs. bereits erfolgte empirische Forschung zum Thema sollte verwiesen werden
  • Curriculum Vitae, inklusive (soweit bereits vorhanden) einer vollständigen Liste bisheriger Publikationen
  • Forschungsexposé im Umfang von bis zu 6.000 Wörtern. Die obligatorische Bibliographie und der Fuß-notenapparat sind davon nicht umfasst
  • Entwurf eines Zeitplans zum eigenen Forschungsvorhaben im Kontext des Projekts. Dabei ist (auch für das Forschungsexposé) zu beachten, dass der eigentlichen Feldforschung im gesamten zweiten Projekt-jahr stattfinden soll, der eine 3-monatige explorative Feldforschung vorgeschaltet ist. Die Arbeitsphasen der jeweiligen Vorbereitung und Auswertung sollten möglichst detailliert dargelegt werden
  • Kopien der Hochschulabschlüsse und ggf. anderweitiger für die Forschung relevanten Nachweise
  • 2 Referenzschreiben, die direkt an Dr. Hatem Elliesie (elliesie@eth.mpg.de) zu senden sind

Bitte reichen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen elektronisch bis zum 22. Mai 2020  an Julietta Cheliotis am Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa ein.

Kontakt

Nähere Informationen

Dr. Hatem Elliesie

elliesie[ at ]eth.mpg.de

Dokumente senden an

Julietta Cheliotis

julietta.cheliotis[ at ]fau.de