Tagung – Europäische Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck

2. Internationale Tagung: Europäische Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck. Mechanismen und Prozesse des Kulturtransfers

Zusammenfassung

  • Was Call For PapersTagung – Europäische Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck
  • Wann to (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Universität Paul-Valéry Montpellier 3 Frankreich
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Beschreibung

Veranstalter:
Germanistisches Institut der Universität Paul-Valéry Montpellier 3/ CREG (Dr. Andrea Chartier- Bunzel); Germanistisches Institut der Universität Wrocław (Prof. Dr. Marek Hałub); Pädagogische Hochschule Freiburg (Prof. Dr. Olivier Mentz); Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg (Prof. Dr. Matthias Weber)

Ort und Termin:
24. bis 27. November 2020, Universität Paul-Valéry Montpellier 3

Fragestellungen:
Die zweite* unter dem Rahmenthema „Europäische Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck“ stattfindende Tagung richtet den Fokus auf Mechanismen, Prozesse, Wege und Institutionen des Kulturtransfers zwischen Frankreich, Polen und Deutschland. Anknüpfend an die transnational ausgerichteten Forschungen über kulturelle und historische Verflechtungen im weitesten Sinn („Entangled History“, „Histoire croisée“, „Verflechtungsgeschichte“, „Historia powiązana“) werden verschiedene Akteure, Medien und Kommunikationsformen des trilateralen Kulturtransfers in den Blick genommen. In diesem Rahmen ist auch auf die Ausbildung von Hybridität einzugehen, wenngleich der Schwerpunkt nicht – oder nur mittelbar – auf der Neu-Semantisierung kultureller Gegenstände durch ihren Eintritt in einen anderen Kulturraum liegt, sondern insbesondere auf den Mechanismen und Prozessen der Translation selbst.
Mechanismen der Überlieferung, Übertragung und Weiterleitung sind in hohem Maße an Intentionen gebunden, wobei hier Teleologie und (oft politische) Motivation meist in enger Verbindung zueinander stehen. Doch gibt es auch Prozesse, die nicht primär intentional ausgelöst werden, die eine Eigendynamik entwickeln, die weder vorhersehbar noch steuerbar ist. In diesem Kontext ist zu hinterfragen, welche Vektoren zweckbestimmter oder unbeabsichtigter Mediation zur Herausbildung von Interkulturalität führen.
Besondere Bedeutung kommt dabei der Mobilität zu. Ob die Migration von Personen(gruppen) wirtschaftlich, persönlich oder politisch bedingt ist/war, freiwillig oder unfreiwillig erfolgt(e), sie wirkt(e) sich in jedem Fall auf das Bild aus, das von der jeweils anderen Nation entsteht/entstand und führt(e) bewusst oder unbewusst zu kultureller Verflechtung. Es gab und gibt zwischen den Ländern des Weimarer Dreiecks zahlreiche Situationen der Begegnung und der Konfrontation: z. B.


* Die erste Tagung im Rahmen dieser Reihe fand vom 17.-19.09.2019 an der Universität Breslau/Wrocław statt.

Emigrations- und Remigrationswellen oder Grenzverschiebungen. Diesbezüglich gilt es zu ermitteln, welche Prozesse auf trilateraler Ebene zum Kulturaustausch beigetragen haben.

Das inhaltliche Spektrum kann dabei unterschiedlichen Feldern der Kultur, der Literatur, der Kunst und der Geschichte, einschließlich der Wissenschafts- und Bildungsgeschichte, gewidmet sein, aber auch Wege der Kommunikation und des Austauschs aus Bereichen wie Politik, Soziologie, Medien- und Naturwissenschaften umfassen.
Erwünscht sind Referate, die das Themenfeld der Tagung jeweils trilateral, also unter Berücksichtigung aller drei Länder, in historischer oder aktueller Perspektive behandeln, u.a. zu folgenden Breichen:

1) Institutionen: Museen, Ausstellungen, Bildungseinrichtungen, (digitale) Archive…
2) Kommunikation & Medialität: Vermittlung durch Presse, digitale Kommunikation (Internet, Social Media…), politische Kommunikation und daraus hervorgehende Kooperation (Verträge, Verlautbarungen, Gesetzestexte…)
3) Kommunikation & Mediation: materielle Mediation (Buchcover, Ausstellungsplakate, Objekte...), politische Mythen, Übersetzungen, interkulturelle und sprachliche Wege der Vermittlung, Lehrwerke...
4) Literatur: Mechanismen und Konditionierung des mediativen Charakters des literarischen Diskurses (historische Romane, Reisebücher, Lexika), informative Quellen der Mediation (Reiseführer, Sachbücher, Biografien zwischen den Kulturen)
5) Geschichte und Kultur: Historiographie und andere Formen der Geschichtsvermittlung, transnationale Erinnerungsorte, Kooperationen im Kulturleben, Inszenierungen (Bildende Kunst, Tanz und Musik, Fotographie, Film, Theater), Kulturtransfer durch Mobilität von Einzelpersonen oder Personengruppen (freiwillig oder unfreiwillig)

Wir freuen uns über Vorschläge aus unterschiedlichen Bereichen; interdisziplinäre und zeitlich übergreifende Fragestellungen werden ausdrücklich begrüßt.
Die Tagung richtet sich explizit auch an Nachwuchswissenschaftler/innen in den unterschiedlichen Phasen ihrer Qualifikation. Sie beabsichtigt, als internationale Plattform, der Präsentation von Forschungsprojekten – im Ganzen oder in Ausschnitten – Raum zu geben sowie die fachliche Verknüpfung zu befördern und damit ihre wissenschaftliche Sichtbarkeit zu verstärken. Durch Gelegenheit zum persönlichen Austausch sollen zudem die Ziele des Weimarer Dreiecks in gelebte wissenschaftliche Praxis überführt werden.

Die Tagungssprachen sind Polnisch, Deutsch und Französisch (für Simultandolmetschung ist gesorgt). Die Referate sollen 20 Minuten Dauer nicht überschreiten. Alternative Formate (Posterpräsentation, Table Ronde, DuoDialog/Tandem etc.) zu Vorträgen sind insbesondere für Nachwuchswissenschaftler möglich und erwünscht. Fragen diesbezüglich können im Vorfeld gerne per Mail geklärt werden.
Die Übernachtungskosten werden für Referentinnen und Referenten übernommen.

Beitragsvorschläge senden Sie bitte bis zum 1. März 2020 mit einem kurzen Abstract (max. 2000 Zeichen), einem kurzen biographischen Abriss und Angaben zu derzeitigen Arbeitsschwerpunkten an: andrea.chartier-bunzel@univ-montp3.fr

Kontakt

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andrea.chartier-bunzel[ at ]univ-montp3.fr