Promotionsstipendien Kolleg "Gestalten der Zukunft", Uni Oldenburg

Im Promotionsprogramm „Gestalten der Zukunft: Transformation der Gegenwart durch Szenarien der Digitalisierung“ sind zum 01. Oktober 2020 bis zu 10 Stipendien zu vergeben.

Zusammenfassung

Beschreibung

Das interdisziplinäre Promotionsprogramm wird von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Kooperation mit der Jade Hochschule Wilhelmshaven-Oldenburg-Elsfleth sowie dem Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst durchgeführt und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert. Angesiedelt am Wissenschaftlichen Zentrum „Genealogie der Gegenwart“ der Universität Oldenburg bietet es einen hervor­ragenden Rahmen für theoretisch und empirisch ausge­richtete Promotionsvorhaben, die sich aus kultur- und gesell­schaftswissen­schaftlichen Perspektiven mit der digitalen Transforma­tion auseinan­derset­zen.

Das Promotionsprogramm geht davon aus, dass gegenwärtiges Handeln nicht nur von der Vergangen­heit, sondern auch von Zukunftsentwürfen beeinflusst wird. Vor diesem Hintergrund sollen die Dissertationen dem Einfluss nachgehen, den – utopische oder dystopische, positive oder negative – Zukunftsszenarien der Digitalisierung auf (wirtschaftspolitische, bildungspolitische, technologische) Maßnahmen und Praktiken haben, die bereits gegenwärtig ergriffen werden, um ‚die Gesellschaft‘, Institutionen und Akteure auf ‚die Zukunft‘ vorzubereiten. Folgende Leitfragen dienen als Orien­tie­rungsgrundlage: 1. Wie, unter welchen Bedingungen und in welchen gesell­schaft­lichen Bereichen (Politik, Bildung, Wirtschaft, Gesundheitswesen usw.) werden welche Bilder einer digitalen Zukunft entworfen? 2. Wie und in welchen Genres, Medien und Institutionen (Partei­programme, wissenschaftliche Expertisen, Science Fiction, Schaltzentralen wie z. B. Ministerien) erlangen diese Zukunfts­entwürfe eine konkrete, sinnlich fassbare Gestalt? 3. Welche Szenarien setzen sich wo und wann gegen andere Szenarien durch und erlangen Gestaltungsmacht z. B. in politischen Entscheidungen, Bildungsinitiativen oder Krisenpräventionen?

Am Programm beteiligt sind folgende Disziplinen: Amerikanistik, Betriebswirtschaft, Bildungs­wissenschaften, Erziehungswissenschaft, Germanistik, Geschichtswissenschaft, Kommuni­kationswissen­schaft, Kulturwissenschaft, Musikpädagogik, Musikwissenschaft, Philosophie, Soziologie, Sportwissenschaft und Wirtschaftsinformatik.

Aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive rückt das Programm Alltagspraktiken oder kulturelle Phänomene in den Fokus, die zeitnah dokumentiert und interpretiert werden. Es werden Studien gesucht, die sich Personengruppen wie Digitalen Nomaden oder Preppern widmen, die eine digitale Zukunft antizipiert leben und damit potentiell als ‚Vorbilder‘ auf andere wirken. Es sind ebenso Untersuchungen möglich, die diejenigen Berufsgruppen in den Blick nehmen, die heute die digitalen Alltagspraktiken „von morgen“ entwickeln und im Bereich des Designs Anwendungen und Produkte, z.B. des Smart Homes oder der E-Mobility, gestalten. Die Ethnographie von Laboren und Entwicklungszentren ist dabei ein Bereich, der in die Science und Technology Studies übergeht und hier Fragen danach beantwortet, wie, für welche Menschen mit welchen Bedürfnissen diese Tools entworfen werden und ob es präferierte Ästhetiken gibt, die auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen verweisen.

Das Land Niedersachsen fördert das Promotionsprogramm mit insgesamt 15 Georg-Christoph-Lichtenberg-Stipendien (mtl. 1.400 Euro Grundbetrag zzgl. 100 Euro Sachkosten­beitrag und ggf. Kinderpauschale, Laufzeit 3 Jahre).

Zum 1. Oktober 2020 sollen davon bis zu 10 Stipendien vergeben werden.

Das Promotionsprogramm bietet Promovierenden ein ideales Umfeld durch interdisziplinäre Tandembetreuung und Angebote zur fachlichen Vertiefung, ein Forum für interdisziplinäre Dialoge und das Knüpfen (über-)fachlicher Netzwerke sowie Angebote zur Erlangung wissenschafts- und arbeitsmarktorientierter Schlüsselqualifikationen. Die Arbeitssprache im Kolleg ist Deutsch. Bewerbungen bzw. Projekte in englischer Sprache sind dennoch möglich. Passive Deutschkenntnisse, die die Wissenschaftskommunikation ermöglichen, werden vorausgesetzt.

Von den Bewerber/innen wird ein überdurchschnittlicher, zur Promotion befähigender univer­sitärer Hochschulabschluss in einem der beteiligten Fächer oder einem benachbarten Fach erwartet. Zudem ist der Bewerbung eine kon­krete Idee für ein Promotionsprojekt mit Bezug zur Thematik des Programms beizufügen.

Bewerbungen sollen (bitte in dieser Reihenfolge) umfassen:

  • ein Anschreiben inkl. einer Stellungnahme zur eigenen fachlichen Verortung (insgesamt max. eine Seite);
  • ein etwa 1000 Zeichen umfassendes Abstract des geplanten Promotionsvorhabens, das auch die Anknüpfung an Gegenstand und Fragestellungen des Promotionskollegs deutlich macht;
  • eine max. fünfseitige Skizze des Promotionsvorhabens (exklusive Literaturverzeichnis, das nicht länger als zwei Seiten sein sollte);
  • einen Lebenslauf;
  • Zeugnisse;
  • ein Empfehlungsschreiben einer Hochschullehrerin/eines Hochschullehrers.

Bewerbungen sind bis zum 22.06.2020 in elektronischer Form (als ein einziges pdf-Dokument) an die Sprecher des Promotionsprogramms, Prof. Dr. Thomas Alkemeyer und Prof. Dr. Martin Butler, zu richten.

Kontakt

Dokumente senden an

Prof. Dr. Thomas Alkemeyer, Prof. Dr. Martin Butler

gestaltenderzukunft[ at ]uni-oldenburg.de