Ländliches vielfach! Leben und Wirtschaften in erweiterten sozialen Entitäten

Tagung des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie / Volkskunde der Universität Würzburg in Kooperation mit der Landestelle Berlin-Bandenburgische Volkskunde am Institut für Europäische Ethnologie an der der Humboldt-Universität zu Berlin und der Kommission Kulturanalyse des Ländlichen der dgv

Zusammenfassung

Beschreibung

Ländliches vielfach! Leben und Wirtschaften in erweiterten soziale Entitäten

Tagung des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie / Volkskunde der Universität Würzburg in Kooperation mit der Landestelle Berlin-Bandenburgische Volkskunde am Institut für Europäische Ethnologie an der der Humboldt-Universität zu Berlin und der Kommission Kulturanalyse des Ländlichen der dgv

Anmeldung bis 01.03.2019 mit dem Kontaktformular auf http://www.volkskunde.uni-wuerzburg.de/tagungen/

Unter der Perspektive „Ländliches vielfach!“ öffnet die Tagung einen disziplinär weiten Blick auf die Vielheit unterschiedlicher Lebens- und Arbeitsgemeinschaften von Menschen, Tieren, Pflanzen sowie Materialitäten (inklusive Bauten, Technologien etc.). Ansätze einer Kulturanalyse ländlicher Ökonomien aus dem Kontext der Rural Studies werden verbunden mit den neueren Zugängen einer Multispecies Ethnography. Im Fokus stehen im Sinne Bruno Latours, Donna Haraways und anderer posthumanistischer Theoretiker*innen erweiterte soziale Entitäten. Damit werden auch die Handlungs- und Wirkmacht bzw. die Effekte anderer als menschlicher Akteur*innen in ihrer Relevanz für die gemeinsame Entwicklung anerkannt. Zugleich sehen wir eine Besonderheit dieser Arbeits- und Lebensgemeinschaften in ihrer Verbindung von Wirtschaften und weiterer Alltagsgestaltung. Was wirtschaftliches Handeln in erweiterten sozialen Entitäten sowohl in historischer als auch in gegenwärtiger Perspektive jeweils bedeutet, welchen Logiken es dabei folgt und inwieweit dies die Art und Weise des gesellschaftlichen Zusammenlebens insgesamt bestimmt, sind Leitfragen der Tagung. Dabei verstehen wir den Titel „Ländliches vielfach!“ auch als Aufforderung, die Vielheit ländlicher Ökonomien in Gegenwart und Vergangenheit als Möglichkeitsräume für zukünftigen Handelns zu denken. Sozioökonomische Transformationsprozesse und ökologische Krisen spielen in ländlichen Ökonomien eine Schlüsselrolle. Weltweit manifestiert sich dies gegenwärtig in einem fortschreitenden demographischen und strukturellen Wandel oder in den Folgen einer unter globalem Wachstumsdruck agierenden industrialisierten Landwirtschaft. Hinzu kommen Auswirkungen des Klimawandels wie Wassermangel und zunehmende Unwetter, die u. a. die Sorge um die Sicherstellung der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung vergrößern. Sowohl Folge als auch Teil des weltweiten Wandels ist ein starker Rückgang der Biodiversität. Mit der Frage, wie diesen Herausforderungen in verschiedenen Lebenswelten und Arbeitsgemeinschaften begegnet wird, möchte die Tagung auch einen Beitrag zu einer (Neu)Reflektion des Ländlichen leisten.

TAGUNGSPROGRAMM

DONNERSTAG, 4. APRIL
JMU – Philosophisches Institut – Übungsraum 9

14.00 Uhr
Eröffnung und Grußworte

14.30 Uhr
Friederike Gesing (Bremen): Nährstoff und Abfall: Zur politischen Ökologie von Gülle
Jadon Nisly (Bamberg): Dörflich-bäuerliche Arbeitsgemeinschaft auf der Weide: Kühe und genossenschaftliche Weidehaltung vor und während der Agraraufklärung

16:00 Uhr
Kaffeepause

16.30 Uhr
Carolin Johannsen/Thorsten Kluss/Marie-Helene Wichmann (Bremen): Urbane Agrikultur als Netz aus multispecies-Entitäten
Stephanie Breil/Iris Pinkepank (HonigConnection, Köln): „Nature is over“ – Was nun: Biomonotonie, Animal Aided Design, Gastrosophie?
Bärbel Rothhaar (Berlin): Multispecies Art in ländlichen und urbanen Mensch-Tier-Gemeinschaften

JMU – Philosophisches Institut – Hörsaal 5
19:00 Uhr
Abendvortrag: Helena Ruotsala (Turku/Finnland): Der Ruf des Nordens: Alltag für uns, Urlaubsparadies für Euch.
Empfang

FREITAG, 5. APRIL
JMU – Philosophisches Institut – Übungsraum 9

09:00 Uhr
Andrea Graf (Bonn): "Bäume ● Menschen ● Sägen." Akteure einer Arbeitswelt Forst?
Oliver Müller (Bonn): Der Driesch – Die Lebensgrundlage einer ländlichen Gemeinde?

10:30 Uhr
Kaffeepause

11:00 Uhr
Ernst Langthaler (Linz): Die Agrarindustrialisierung und ihre Akteure: das Beispiel Sojabohne
Barbara Wittmann (Regensburg): Zwischen Tierwohl und ökonomischem Druck.Positionierungen Nutztier haltender Landwirte im Agrarraum Bayern

12.30 Uhr
Lunchpaket und Abfahrt mit Stadtbussen in die Innenstadt/Kranenkai  (Fähranlegestelle)

14.30 Uhr
Fährfahrt nach Veitshöchheim,  Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim (LWG)

15.30 Uhr
Führung durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim (LWG).

17.00 Uhr
Interdisziplinäres Gespräch über die Folgen des Klimawandels mit Catrin Gersdorf (Amerikanistik, Würzburg), Hermann Kolesch (LWG, Veitshöchheim), Werner Krauß (artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit, Bremen), Heiko Paeth (Geographie, Würzburg), Leonore Scholze-Irrlitz (Europäische Ethnologie, HU Berlin)

19.00 Uhr
Rückfahrt nach Würzburg mit dem Zug vom Bahnhof Veitshöchheim

20.30 Uhr
Sitzung der dgv-Kommission „Kulturanalyse des Ländlichen“ im Restaurant  „Würtzburg“, Juliuspromenade 5

SAMSTAG, 6. APRIL
JMU – Philosophisches Institut – Übungsraum 9

9.00 Uhr
Frühstückssektion: Freilandmuseen als Multispecies-Kontaktzonen mit Beate Partheymüller und Renate Bärnthol (Bad Windsheim), Christa Schleicher und Ariane Weidlich (Fladungen)

10.30 Uhr
Ina Dietzsch (Basel): Digitale Landwirtschaft und die Neuverhandlung von „regimes of living“
Lina Franken (Hamburg): Ländliches Digital – zur Telemedizin und deren Diskursbezügen auf das Ländliche

12:00 Uhr
Kaffeepause

12:30 Uhr
Anja Decker (München/Prag): Subsistenzarbeit und kleinstlandwirtschaftliche Produktion als Handlungsfelder urbaner AkademikerInnen im ländlichen Westböhmen
Judith Schmidt (Mainz): Saisonarbeit und Landwirtschaft mit System: Ein Blick in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

13:30 Uhr
Ende der Tagung

Anreise und Unterbringung

Wir möchten Sie auf eine rechtzeitige Hotelbuchung aufmerksam machen. Erfahrungsgemäß gestaltet sich die Hotelsituation in Würzbug um diese Zeit sehr angespannt. 

Im Hotel Strauss konnten wir für Sie ein Kontingent an Zimmern resevieren. Diese können bis zum 01. März 2019 abgerufen werden.

Die Tourismusinformation der Stadt Würzburg bietet zusätzlich eine gute Übersicht der verfügbaren Hotels in der Stadt und Umgebung.

 

Kontakt

Anmeldung bei

http://www.volkskunde.uni-wuerzburg.de/tagungen/

Nähere Informationen

Arnika Peselmann

arnika.peselmann[ at ]uni-wuerzburg.de