Onlinetagung: Bildarchive. Wissensordnungen | Arbeitspraktiken | Nutzungspotenziale

Die Tagung richtet den Fokus auf Institutionen, die Bildsammlungen betreuen, auf Akteur*innen, die in und mit diesen Archiven und ihren Beständen arbeiten, sowie auf die mit Dokumentation, Nutzung und fachspezifischer Analyse verbundenen Arbeits- und Sammlungspraktiken.

Zusammenfassung

Beschreibung

Bildarchive sind Portale: Sie können lebensweltliche Praktiken, kulturelle Phänomene und historische Prozesse „sehbar“ machen. Darüber hinaus eröffnen sie Zugänge zu wissenschaftlichen Disziplinen wie der Volkskunde/Kulturanthropologie/Europäischen Ethnologie.

Die volkskundlichen Landesstellen und außeruniversitären Institute verfügen, bedingt durch ihre jeweilige Geschichte, ebenso wie Museen, Archive und Universitätseinrichtungen über umfangreiche Bildsammlungen unterschiedlicher Provenienzen mit heterogenen Erschließungszuständen und Nutzungszusammenhängen. Solche Bildsammlungen zeigen in wissen(schaft)sgeschichtlicher Perspektive Systematiken und Ordnungen auf, die inhaltliche Schwerpunktsetzungen und methodische Herangehensweisen parallel oder quer zu den Entwicklungslinien einer Disziplin verdeutlichen, die sich von der Fokussierung auf sprachliche Quellen gelöst und für visuelle Medien geöffnet hat. „Bilder“ werden in diesem Kontext nicht (mehr) als rein illustratives Medium verstanden, sondern auf ihren Quellen- und Analysewert hin befragt.

Bildarchive sind jedoch keinesfalls als bloße Container zu betrachten. Denn durch ihre Eingliederung in spezifische Sammlungen erfahren visuelle Quellen einerseits eine Dekontextualisierung, da sie aus ihrem vormaligen Gebrauchs- und Materialzusammenhängen herausgelöst werden. Infolge ihrer Erschließung im Archiv werden sie andererseits durch Metadaten wieder (re-)kontextualisiert, indem Informationen zu Entstehung, Motiven, Produzenten etc. vermerkt werden. Infolgedessen findet auch eine Modifikation ihres Quellenwertes statt.

Zu den aktuellen Herausforderungen von Bildarchiven zählt ihre digitale Öffnung. Waren sie bisher räumlich fixiert und nur einem informierten und interessierten Publikum zugänglich, ermöglicht ihre Digitalisierung und Präsentation im Internet neue und erweiterte Zugänge. Das erschließt neue Nutzer*innenkreise, trägt jedoch auch zur Selektion bei der Verwendung von visuellen Formaten – entsprechend ihrer Verfügbarkeit – bei.

Da die Tagung im ursprünglich geplanten Format nicht durchgeführt werden konnte, freuen sich die Organisator*innen nu sehr, das Programm doch noch realisieren zu können. Dank der spontanen Bereitschaft und der Flexibilität aller Referent*innen findet die Tagung nun online statt. Vom 15. Mai bis zum 10. Juli besteht Gelegenheit, die Vorträge anzuhören bzw. anzuschauen. Onlinetagung inklusive Anmeldung über die Webseite.

Kontakt

Nähere Informationen

PD. Dr. Ira Spieker

Tel. +49 351 4361640

ira.spieker[ at ]mailbox.tu-dresden.de