Die weiblich-mütterliche und die kindheitliche Dimension im individuellen Leben und im Laufe der Menschheitsgeschichte

GESELLSCHAFT FÜR PSYCHOHISTORIE UND POLITISCHE PSYCHOLOGIE (GPPP) gemeinnütziger e.V.

Zusammenfassung

  • Was Konferenz | TagungDie weiblich-mütterliche und die kindheitliche Dimension im individuellen Leben und im Laufe der Menschheitsgeschichte
  • Wann to (Europe/Berlin / UTC200)
  • Wo Institut für Medizinische Psychologie Heidelberg
  • URL http://www.psychohistorie.de/
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Beschreibung

Die hier vertretene „neue“ Psychohistorie seit den 1970er Jahren untersucht vorrangig die unbewussten Hintergründe und Wurzeln von aktuellen und historischen Entwicklungen, gesellschaftlichen Institutionen, kulturellen Normen und politischen Entscheidungen – und versteht sich so auch als Politische Psychologie. Sie überschneidet sich u.a. mit der traditionellen Volkskunde ebenso wie mit der historischen Anthropologie, der prä- und perinatalen Psychologie, der Alltagsgeschichte, der Geschichte der Mentalitäten, der französischen Annales-Schule, der angewandten Psychoanalyse und der Ethnopsychoanalyse. Wir suchen das fachliche, ergänzende Gespräch mit den „Menschen-wissenschaften“ wie etwa der Sozialpsychologie, aber auch den Sprach-, Sozial-, Politik-, Wirtschafts-, Kultur-, Religions-, Militär- und Rechtswissenschaften.
In der Psychohistorie nun richten wir den Blick zum einen auf die Bedeutung früher und frühester Erfahrungen und Traumata. So ergibt sich ein Forschungsschwerpunkt zur Geschichte der Kindheit und der Kindererziehung – bei dem die vielfältigen Auswirkungen ihrer historischen Evolution auf die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen deutlich gemacht werden. Einen Anstoß gebenden Erklärungsversuch stellte dabei die „psychogene Geschichtstheorie“ von Lloyd deMause dar.

Unsere Bemühungen zielen zum anderen darauf, neue Chancen des tiefenpsychologisch reflektierenden Mitwirkens an der gesellschaftlichen Meinungs- und Willensbildung zu eröffnen – in der Hoffnung, der mächtigen Sogwirkung von Feindbildern, Zerstörung und Gewalt vorzubeugen, den Werten der Solidarität und Kooperation mehr Geltung zu verschaffen.

Zusammengefasst sehen wir Psychohistorie als eine Wissenschaft, die


a) die Geschichte der Kindheit einschließlich ihrer prä- und perinatalen Phänomene sowie die transgenerationale Weitergabe psychischer Strukturen und Traumatisierungen in der frühen Kindheit wie in späteren Lebensphasen und deren Verarbeitungs-formen thematisiert (als Stichworte u.a.: Psychoklassen – die Evolution der Eltern-Kind-Beziehungen als eine Quelle historischen Wandels – Projektionen vs. Empathie – Container-Funktionen – Hört ihr die Kinder weinen?),


b) die historischen Motivationen in Klein- und Großgruppen, ihrer unbewusst-irrationalen Dynamiken und deren Ausagieren in der Öffentlichkeit beleuchtet (z.B. Gruppenfantasien – Wiederholungs-zwang – Gruppen-Trance – auserwählte Traumata und Ruhmes-taten – Archetypen),


c) die Anwendung psychoanalytischer wie psychologischer (Freud, Rank, Jung, Adler, Winnicott, Klein, Erikson usw.) und hier besonders bindungstheoretischer (Attachment-) Erkenntnisse im historischen und historiographischen Prozess reflektiert.

Kontakt

Nähere Informationen

Dr. Axel Bischoff

Tel. 06221 892729

info[ at ]psychohistorie.de