Call for Papers: Studientag «Die ländliche Fachwerkarchitektur in Frankreich und Nordeuropa (13.-18. Jahhundert)»

Call for Papers für den Studientag «Die ländliche Fachwerkarchitektur in Frankreich und Nordeuropa (13.-18. Jahhundert)», der am 27. November 2019 in Paris stattfindet. Bewerbungsschluss ist der 30. April 2019.

Zusammenfassung

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Beschreibung

Die historische ländliche Architektur  ist wieder in das Interesse der französischen Bauforschung gerückt. Das Institut National d'Histoire de l'Art in Paris plant zusammen mit dem Centre d'Études Supérieures de la Renaissanse der Universität Tours/Loire einen Studientag zum Thema: L'architecture rurale en pan de bois en France et Europe du Nord (XIIIe-XVIIIe siècles): réévalutation d'un patrimoine menacé (Ländliche Fachwerkarchitektur in Frankreich und Nordeuropa {13.-18. Jh.}: Neubewertung eines bedrohten Kulturerbes). Die  Tagung findet am 27. November 2019 in Paris statt. Organisatoren sind Julien Noblet und Clément Alix - Kollegen, die auf der AHF-Fachwerktagung des Jahres 2017 in Nürnberg referiert haben.

Ab dem 19. Jahrhundert interessiert man sich in Frankreich für die Fachwerkarchitektur. Mancher Historiker, Architekt und Archäologe wird von Ihrer pittoresken Erscheinung angezogen und begeistert sich für ihre Ästhetik oder für ihre besondere Technik. Die Folge sind etliche Publikationen, die sich allerdings vorwiegend auf städtische Bauten konzentrieren. Erst ab den 1960er Jahren widmen sich vermehrt die Ethnolgen, die Verantwortlichen der Denkmälerinventare und andere Wissenschaftler für das Haus auf dem Lande. Obschon die Anzahl solcher Arbeiten beträchtlich zunimmt, wird die Fachwerkbauweise bis heute stiefmütterlich behandelt. Dies drücken beispielsweise Einschätzungen wie «minderwertige» oder «bäuerliche Architektur» aus.

Anliegen des vorgesehenen Studientags, der sich ausschließlich mit dem Fachwerkbau befassen wird, ist eine Vertiefung der bisherigen Kenntnisse. Es geht sowohl um Einzelgehöfte als auch um dörfliche Bauten, um Bauernhäuser und herrschaftliche Anwesen. Um es noch einmal zu betonenen: Städtische Bauten sollen außer Betracht bleiben. Mit ihnen haben sich schon etliche Kolloquien ausführlich befasst. Geografisch gesehen, richtet sich der Fokus nicht nur auf Frankreich, sondern bezieht auch Nordeuropa ein. Zahlreiche Freilichtmuseen erforschen in diesen nördlichen Ländern die Geschichte der Fachwerkarchitektur. Mit Hilfe der Dendrochronologie verfügt man dort über eine beträchtliche Datierungsliste solcher Bauten. Vor dem Hintergrund dieser Kenntnisse ergibt sich eine Fülle von Themen, etwa zur Versorgung oder zur Bewirtschaftung des Baumaterials Holz. Zu berücksichtigen sind regionale und örtliche Besonderheiten, wie sie beispielsweise die unterschiedlichen Schmuckformen darstellen. Selbstverständlich interessieren auch die Verbindungen der ländlichen mit der städtischen Architektur. Der zeitliche Rahmen umfasst Bauten vom 13. bis zum 18. Jahrhundert. Hat man diese Entwicklung vom Mittelalter bis weit in die Neuzeit vor Augen, so wird man einerseits Traditionslinien und andererseits Neuerungen erkennen.

Der Studientag wird auch die Bedeutung der Bauarchäologie herausstellen. Ihr verdanken wir zum Beispiel eine bessere Kenntnis der Baumaterialien und der konstruktiven Verhältnisse mit ihrer Vielfalt an Holzverbindungen. Von Bedeutung sind auch die Farbanalysen, von denen man auf die ursprüngliche Farbfassungen des Holzwerks schließen kann.

Letzen Endes geht es um die Anerkennung eines Kulturerbes, das bisher häufig missachtet und vernachlässigt worden ist. Die Pflege dieser Architektur sollte ein allgemein anerkanntes Anliegen sein.

Organisation: C. Alix (Archäologisches Amt Orléans, Mitglied in der Gesellschaft CESR) & J. Noblet (INHA)

Wissenschaftlicher Beirat: C. Alix; L. Bourgeois (Centre Michel-de-Boüard/GRAHAM, UMR 6273); K. Freckmann (Arbeitskreis für Hausforschung); P. Liévaux (Département du pilotage de la recherche et de la politique scientifique); J. Noblet

Anmeldung: Themenvorschläge bitte zusammen mit einem Resümee (2000 bis 4000 Zeichen) in französischer oder englischer Sprache und mit einem kurzen CV (wissenschaftlicher Lebenslauf) bis zum 30. April 2019 an folgende Adresse senden: julien.noblet@inha.fr

Die Dauer des Referates sollte 25 Minuten nicht überschreiten.

Kontakt

 

Nähere Informationen

Julien Noblet

julien.noblet[ at ]inha.fr