Ausstellung "Wo ist Afrika?" im Lindenmuseum Stuttgart

Einladung zur neuen Ausstellung "Wo ist Afrika?", die ab dem 16. März im Linden-Museum Stuttgart zu sehen sein wird.

Zusammenfassung

  • Was AusstellungAusstellung "Wo ist Afrika?" im Lindenmuseum Stuttgart
  • Wann to (Europe/Berlin / UTC100)
  • Wo Linden-Museum Stuttgart, Staatliches Museum für Völkerkunde, Hegelplatz 1, 70174 Stuttgart Deutschland
  • URL http://www.lindenmuseum.de/
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Beschreibung

"Wo ist Afrika?" zeigt eine Auswahl an Objekten aus den Sammlungen des Linden-Museums. Ein Großteil davon wurde im Kongobecken und in Regionen erworben, die heute innerhalb der Staatsgrenzen von Kamerun, Mosambik, Nigeria und Tansania liegen. Der früheste Erwerb erfolgte 1881, der letzte 2018.

Die Ausstellung konzentriert sich darauf, wie die Objekte in der Vergangenheit verwendet wurden, stellt dar, wie sie bewegt wurden und wen sie berührten, lotet aus, welche Rolle sie heute spielen und welchen Platz sie in Zukunft einnehmen werden.

Wo ist Afrika? lädt zur Muße ein: Wertvolle materielle Zeugnisse von Zivilisationen warten darauf betrachtet zu werden. Diese Zivilisationen haben Spuren in der Geschichte hinterlassen, und doch sind ihr Wissen und ihre Lehren darin noch immer nicht vollends anerkannt. Es gilt hier, Afrikas weltweite Vermächtnisse zu erforschen. Diese Ausstellung ist ein Ort, an dem kritische Fragen gestellt werden können und sollen. Dabei lassen sich die besonderen Zusammenhänge und Beziehungen erörtern, die diese Objekte zu Ausstellungsstücken dieser Museumssammlung machten. Es ist immer lohnenswert, die bis heute wirksamen, diskriminierenden Narrative zu untersuchen, die den Geist vernebeln und deutlich machen, wie wir bis heute in einer kolonialen Matrix verstrickt sind. Sie sind eingeladen, zur Lichtung dieses Nebels beizutragen.

Unsere Ausstellung ist Teil eines fortlaufenden Prozesses, der mehr Transparenz, Zugang, kooperative länderübergreifende Forschung und öffentlichen Dialog einfordert. Sie zielt darauf ab, inklusive Ideen voranzutreiben und den Gedanken einer globalen Staatsbürgerschaft, die auf einem „uns“, einem „wir“ basiert, in unserem alltäglichen Leben zu verankern. Sie sind herzlich eingeladen, aktiv daran mitzuwirken. 

Die neue Ausstellung wird gefördert vom Land Baden-Württemberg und der Robert Bosch Stiftung.

Eröffnungsprogramm:

Sa. 16. März, 15 Uhr
Die zerrissene Kette: Echos der Kolonialgeschichte im Museum

Referentin: Dr. Anette Hoffmann, Akademie der bildenden Künste Wien
Dr. Anette Hoffmann stellt ihre Ton-/Textinstallation „Halsschmuck einer Frau, welche während der Gefechte von Otjihaenamaparero am 15. Februar durch eine Granate getötet wurde“ vor. Die Installation verbindet die Kette als Kriegsbeute und Museumsobjekt mit der zerrissenen Kette als Bild für Krieg und Vertreibung und als Metapher für die Zerstörung der Gemeinschaft in Omaruru, die  im Trauerlied von Adelheid Mbwaondjou präsentiert wird. Anhand dieser Beispiele thematisiert der Vortrag das Potenzial historischer Tonaufnahmen für ethnografische Museen in der Gegenwart.

Sa. 16. März, 20 Uhr
Les séquelles de la colonisation 2, Patrimoine africain en Europe et ses conflits
Mit Raoul Tejeutsa Zobel ("Snake") und Stone Karim Mohamad ("Stone")
Moderation: Dr. Sandra Ferracuti, Afrika-Referentin

Die Performance "Les séquelles de la colonisation 2, Patrimoine africain en Europe et ses conflits" der kamerunischen Künstler Raoul Tejeutsa Zobel ("Snake") und Stone Karim Mohamad ("Stone") wurde 2018 für die neue Ausstellung "Wo ist Afrika?" konzipiert und im Museum gefilmt. Im Künstlergespräch thematisieren sie ihre Auseinandersetzung mit afrikanischem Erbe in Europa. Das Gespräch wird aus dem Französischen übersetzt.

So. 17. März, 11 Uhr
Architekturführung
Ausstellungsarchitekt Raimund Docmac erläutert beim Rundgang die Herausforderungen, den Prozess und die Gestaltungsideen der neuen Ausstellung.

So. 17. März, 14 Uhr
Dialogführung mit Kuratorin Dr. Sandra Ferracuti und
Steve Lefang, Mitglied des Beirats "Advisory Board for the Representation of Africa Collections" 
Mit der Frage "Wo ist Afrika?" nähern wir uns den vielstimmigen Narrativen, den aktuellen wie historischen Kontexten, die mit den überwiegend kolonialzeitlichen Sammlungen aus Kamerun, dem Kongobecken, Mosambik, Nigeria und Tansania verbunden sind. Im Umgang mit diesem schwierigen historischen Erbe steht vor allem die Rolle der Objekte im Fokus, die diese für kulturelle Verflechtungen, für Begegnungen und Beziehungen zwischen Menschen spielten und die sie heute ermöglichen und erfordern.
Dr. Sandra Ferracuti ist Afrika-Referentin des Linden-Museums. Steve Lefang ist Mitglied von ABRAC (Advisory Board for the Representation of Africa Collections), einem Museumsbeirat aus Stuttgarter*innen afrikanischer Herkunft, der in einem partizipativen Prozess Mehrstimmigkeit und verschiedene Perspektiven in die Sammlungspräsentation einbringt.

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